Eine Reise in eine andere Welt von Sebastian Lobinger(13)

Wer bisher selten unterwegs war oder sich nur zwischen den USA und dem Westen Europas bewegt hat, kann sich mit einer Reise nach Nepal definitiv einer ganz anderen Welt widmen.  Kennt man Nepal nur von Bildern mit den Tempeln, den Bergen und der Tierwelt des Dschungels, erlebt man mit Bildern und Videos leider nicht ansatzweise die ganze Faszination Nepals. Um euch für das arme, aber einzigartige Nepal zu begeistern, möchte ich euch nun auf eine schriftliche Reise der Ungewöhnlichkeiten mitnehmen…

Transport der anderen Art

Wer einmal in Nepal angekommen ist, wird wie überall erstmal wissen wollen, wie man vom Flughafen zu diversen Sehenswürdigkeiten oder dem Hotel kommt. In westlichen Ländern wie Deutschland bietet sich hier ein Taxi an, die U-Bahn oder vielleicht sogar ein Zug. In Nepal ist das definitiv anders. Erst seit dem letzten Jahr ist eine elektrische Versorgung der Stadt Kathmandu gewährleistet, daher ist an öffentliche Verkehrsmittel in diesem Stil nicht zu denken. Hier setzt man auf Taxis mit Autos aus den 70ern die in teils lebensbedrohlichem Zustand vor einem stehen. Hier gilt es einen Vertrauensvorschuss zu liefern und an die Langlebigkeit der Suzuki Metallkisten glauben. Abgesehen von den Privatkutschen steht einem aber auch eine Rikscha oder der Autobus zur Verfügung. Die Busse sind aber ein Thema für sich, hier gibt es keine Nummern, keinen Linienplan oder ähnliches. Ein größeres Auto mit einem Beifahrer der regelmäßig die noch folgenden Haltestellen aus dem Auto schreit. Ist die gesuchte Haltestelle dabei, springt man in das langsam fahrende Auto hinein. Aber die Ausrufe sind undeutlich und oftmals fallen nicht die Namen, die man sucht. Hier braucht man ein paar Tage, um den Durchblick zu bekommen. 

Nepal, ein Land des Handels

Nepal hat viele interessante kulturelle Gegebenheiten. Die meisten davon, kann man auch mit nach Hause nehmen. Egal ob die Kampfmesser der Gorkha, die handgemachten Kostüme oder Taschen der Einheimischen oder Armbänder und Halsketten aus Horn. Wer Souvenirs für Zuhause sucht, wird definitiv etwas finden. ABER: Wer glaubt, dass die günstigen Preise wirklich günstig sind, hat es noch nicht mit dem Feilschen probiert. Denn das ist in Nepal nicht nur notwendig, sondern ein richtiger Volkssport. Die Preise sind teilweise bis zu 70% teurer als sie eigentlich verkauft werden. Viele Verkäufer werden energisch und auch sehr traurig reagieren,wenn ihr ihren Preis gleich mal um 60% hinunterzieht, aber lasst euch von den Schauspielkünsten bloß nicht einschüchtern. In Nepal sind die Menschen arm, keine Frage. Doch die Händler können selbst mit den runtergehandelten Preisen ein halbwegs gutes Leben haben. Also selbst wenn alles günstig ist, spart euch das Geld und nehmt dafür etwas mehr mit. 

Geheimtipp bei Rucksäcken

Falls ihr einen wunderschönen Rucksack aus echtem reinem Hanf sucht und zufällig auch in Pokhara seid, haltet euch auf der Hauptstraße auf der gegenüberliegenden Seite des Sees. Hier gibt es zwei Händler, bei denen ich ziemlich preiswert extrem schöne Reisetaschen erwerben konnte. Auch hier gibt’s bei Hartnäckigkeit -40%. 

Die wichtigsten Nepal Stationen

Wer Nepal besucht, wird einige Tipps im Internet finden. Je nachdem wie viel Zeit man hat sollte sich aber definitiv auf drei Highlights konzentrieren: 

Der Chitwan Nationalpark ist ein echter Dschungel mit vielen Tieren und einigen Erlebnissen. Mit ausgewachsenen Elefanten in einem Krokodil Fluss baden ist eines der vielen Highlights des Parks. Pokhara ist eine typische Trekking Stadt. Hier gibt es wohl mehr Adventure Offices als Abenteurer, aber wer auch abseits des Trekkings was erleben möchte kommt mit einigen Geheimtipps auf seine Kosten. Ruhig auch mal Einheimische ansprechen, prinzipiell sind hier alle sehr hilfsbereit. Es gibt einige Orte, die in Pokhara einfach durch das intensive Trekking vernachlässigt werden. Stupas, Tempel und riesige Buddha Statuen mitten im Wald sind Highlights ohne großen Besucheransturm. Letztlich kann ich natürlich auch noch Kathmandu empfehlen. Vor allem das Umland ist wahnsinnig spannend. Hügel zum Wandern, Berge, gigantische Tempelanlagen und vieles mehr wartet auf euch. 

Essen in Nepal

Das Nationalgericht in Nepal ist Dal Bhat. Ein Gericht,welches ich mittlerweile selbst in meinen vier Wänden nachkoche (dank einem originalen nepalesischen Kochbuch). Das wird traditionell mit den Fingern gegessen. Besteck ist in Nepal eher unüblich. In den Touristengegenden bekommt man es aber dennoch. Das Essen nach nepalesischer Art ist aber nicht nur möglich, sondern sogar gern gesehen und man wird dadurch sehr schnell respektiert und aufgenommen. Wichtig ist nur, immer mit der rechten Hand zu essen. Alles andere würde eine schwerwiegende Beleidigung darstellen. Nepal ist also eigentlich in jeder Hinsicht etwas Besonderes. In keinem Land der Welt wird man diese Erlebnisse alle an einem Fleck finden. Die Aufgeschlossenheit der Menschen, der Monsun, der irrsinnige Verkehr den nur Nepalesen durchschauen und die tolle Abwechslung in der Tierwelt, der Flora und Fauna sind noch viele Themengebiete, denen man unendlich viel Zeit schenken sollte. Leider sprengt es jeglichen Rahmen eines Blogbeitrags.

An dieser Stelle danke ich vielmals für die Gelegenheit hier meine Worte hinterlassen zu können. Ich hoffe ich konnte einen groben Einblick in die nepalesischen Besonderheiten geben. Mit Nepal im Detail, werde ich mich in meinem im Juni 2019 erscheinenden Buch genauer auseinandersetzen. Hier wird auch intensiv auf die Berge Nepals eingegangen. 

Eine frohe Adventzeit und besinnliche Weihnachten

wünscht weiterhin

Sebastian Lobinger – Bergsportler und Abenteurer.

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